"Man sollte im Leben nicht zwei mal den selben Fehler machen." meinte einer unserer Privatkunden kürzlich. Beim Bau seines Hauses vor mehr als 30 Jahren habe er "ziemlich viel Chemie und Sondermüll" verbaut und meinte damit vor allem konventionelle Baustoffe, die auch heute noch allenortes zum Einsatz kommen. Viele dieser Dinge müssen heute tatsächlich als Sondermüll für teures Geld entsorgt werden. "Das möchte ich meinen Kindern und Enkeln ersparen." meinte er und setzt bei der Komplettrenovierung seines Eigenheims nun auf viel Holz, Lehmbauplatten und Lehmputze. Wir konnten damit seinen inzwischen hohen Anspruch an ein baubiologisch einwandfreies Wohnumfeld voll und ganz erfüllen. Auch hinsichtlich Öko-Bilanz und Klimaschutz schneiden nachhaltige Baustoffe im Vergleich zu konventionellen Produkten (meist extrem CO2-lastig gefertigt oder auf Mineralölbasis) viel besser ab.
Wer sich - so wie dieser Kunde - etwas genauer über den uralten und dennoch hochmodernen Baustoff Lehm schlau machen möchte, war am Freitag, den 13. Oktober sowie Samstag, den 14. Oktober bei uns in Hohenems gut aufgehoben. Denn während der alljährlichen Vorarlberger Lehmtage konnten sich interessierte Bauherren und -frauen über diesen Baustoff in allen Facetten informieren.
Simon Breidenbach vom Lehmpionier ClayTec aus Deutschland referierte über die vielfältigen Einsatzgebiete moderner Lehmbauprodukte und präsentiert auch gleich ganz handfest die einzelnen Produkte - zum Ansehen und Anfassen. Im Ländle wird Lehm meist nur mit Stampflehm gleichgesetzt und damit in eine zwar ökologische aber sehr teure Ecke geschoben. Die ClayTec-Produkte bieten weit mehr Anwendungsmöglichkeiten und das zu bezahlbaren Preisen. Ökologisch und bezahlbar präsentieren sich hier Lehmbauplatten, Lehmputze und feinste Lehm-Oberflächen wie das farbige Yosima-Programm.
Begeistert angenommen wurden dabei an beiden Tagen die Workshops, bei denen unter Anleitung von Profis gleich mal so richtig selbst Hand angelegt werden durfte. Eine Lehmputzfläche aufziehen und die Oberfläche z.B. mit Motivrollen "behübschen" stand da z.B. auf der Tagesordnung. Welche Konsistenz muss Lehmputz auf der Kelle haben? Wie muss der Untergrund aufgebaut bzw. vorbereitet sein, damit z.B. die Luftfeuchte-ausgleichende Wirkung von Lehm tatsächlich zum Tragen kommt? Und welche Lehmbauprodukte für den Trockenbau gibt es heute, mit denen sich viele umweltbelastende konventionelle Produkte ersetzen lassen? Viele Fragen, die von den Lehmexperten und dem PÖZ-Team beantwortet werden konnten.
Aus Krankheitsgründen fiel allerdings leider die Vorführung des Öko-Dämmstoffs Jasmin aus.
Nachfolgend einige Bilder des Events zum "Appetitmachen" auf diesen tollen Werkstoff